Am 14.04.2022 berichtet die LN über die Antworten der vier Kandidaten zur Frage nach bezahlbarem Wohnraum. Zitate nach: https://m.ln-online.de/Lokales/Bad-Schwartau/Bad-Schwartau-Buergermeister-Kandidaten-wollen-mehr-Wohnraum-schaffen

Wohnraum schaffen

"Justin Heuer:

Justin Heuer (20, unabhängiger Kandidat): Um mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, müssen wir als Kommune aktiv werden. Eine Möglichkeit ist die gezielte Vergabe von Bauflächen. Auch kann die Stadt selbst, ggf. mit staatlichen Fördermitteln, als Bauherr aktiv werden. Dies ermöglicht einen direkten Einfluss auf die Vergabe und Mietpreise von Wohnungen. Wichtig ist außerdem die Zusammenarbeit mit privaten Vermietern und Wohnungsbaugesellschaften, um bezahlbaren Wohnraum gezielt zu fördern. Aufgrund der aktuellen Flüchtlingssituation muss nun außerdem schnell gehandelt werden, um angemessene Unterkünfte für Geflüchtete bereitzustellen. Als Übergangslösung könnten wie bei der Flüchtlingskrise 2015 Containerbauten genutzt werden.

Katrin Engeln:

Katrin Engeln (54, unabhängige Kandidatin, Mitglied von Bündnis 90/ Die Grünen): Ich nehme den gesamtgesellschaftlichen Appell an die Kommune, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, sehr ernst. Gleichzeitig stehe ich aber auch hinter den landesplanerischen Zielen, in Zukunft möglichst keine Landwirtschafts- und Naturflächen in Anspruch zu nehmen.

Ich werde mich dafür einsetzen, dass bei größeren Bauvorhaben eine 30-Prozent-Quote für staatlich geförderte Sozialwohnungen festgeschrieben wird. Ich werde im rechtlichen Rahmen das Vorkaufsrecht der Stadt stärken und nutzen. Flächen werden Wohnbaugesellschaften wie der WOBAU Ostholstein, wo wir Mitgesellschafter sind, zur Verfügung gestellt. Diese haben das Ziel, eine sozialverantwortliche Wohnungsversorgung zu angemessenen Preisen sicherzustellen.

Die Gründung einer Wohnungsbaugesellschaft strebe ich nicht an. Ich halte es für wirtschaftlich nicht sinnvoll, da der Eigenbestand zu gering ist und da wir nicht die selbe Fachkompetenz vor Ort haben werden, wie sie in großen, bereits bestehen Gesellschaften vorhanden ist.

Nadine Wiederhold:

Nadine Wiederhold (46, parteilose Kandidatin der CDU): Bezahlbarer Wohnraum kann nur geschaffen werden, wenn Politik, Verwaltung und private Akteure an einem Strang ziehen. Neben dem Neubauthema gilt es die sozial verträgliche Weiterentwicklung des Wohnungsbestands in den Blick zu nehmen, der in Bad Schwartau einen Großteil des Wohnungsmarktgeschehens bestimmt. Für Neubaugebiete könnte in den B-Plänen eine Sozialbindung festgelegt werden. Die Suche nach Investoren sollte gemeinsam erfolgen: Es ist wichtig partnerschaftlich zusammenzuarbeiten. Ein guter und kompetenter Berater für die Stadt findet sich mit der Wobau OH mbh, in der Bad Schwartau seit vielen Jahren Gesellschafter ist und mit der Projekte bereits erfolgreich umgesetzt wurden - eine eigene Wohnungsbaugenossenschaft muss dafür nicht gegründet werden. Zudem genießt unsere Stadt den Luxus einer eigenen Bauaufsicht. Diesen Umstand sollte man als Vorteil nutzen und nicht Bauherren 'Steine in den Weg legen'.

Uwe Brinkmann:

Uwe Brinkmann (44, parteiloser Amtsinhaber, unterstützt von der SPD): Nicht nur Menschen auf der Flucht sind auf der Suche nach bezahlbarem Wohnraum. Bereits vor drei Jahren habe ich die Gründung einer kommunalen Wohnungsbaugesellschaft angeregt und konkrete Pläne mit unserem kompetenten Team aus dem Bauamt vorgelegt, wie auf städtischen Grundstücken binnen zweier Jahre 100 Wohnungen hätten entstehen können. Bezahlbarer Wohnraum wäre so für alle Menschen entstanden. Unternehmerisches Engagement ist wichtig, aber wir dürfen dies nicht alleine dem renditegetriebenen Markt überlassen. Neubauprojekte müssen ein Drittel geförderten Wohnraum ausweisen. Die Mischung macht es! Leider gab es damals keine Mehrheit in der Politik. Nun dürften alle die Notwendigkeit erkannt haben. Eine politische Mehrheit zeichnet sich ab. Ich bin entschlossen und voller Tatendrang. Gemeinsam werden wir auch diese Herausforderung meistern."

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